Jean-Paul Sartre 963 Seiten Manuskript über Tintoretto

SKU: 8007886

Beschreibung

Eigenhändiges Manuskript, 963 Seiten (liniertes oder kariertes Papier - einige Seiten sind ungleichmäßig ausgefüllt, manchmal auf wenige Zeilen reduziert), großteils 8,25 x 10,5 inch, [ca. 1961], in französischer Sprache, wichtiges Manuskript über Jacopo Tintoretto (geb. Jacopo Robusti, 1518-1594, italienischer Maler des Manierismus, den er auch selbst wesentlich mit beeinflusst hat) - dieses Manuskript* entspricht der zweiten Fassung des Werkes, das Sartre dem venezianischen Maler widmen wollte und das unvollendet blieb, in blauer & dunkler Tinte geschrieben, mit zahlreichen Streichungen und Korrekturen - man kann hier dem Entstehungsprozess der Reflexion und des Schreibens genau verfolgen; meistens mit sehr leichten Gebrauchsspuren an den Rändern, einigen Seiten gebräunt, mit kleinen Einrissen, Stauchspuren oder Randausfransungen - insgesamt in gutem Zustand. Bibliographie: Michel Sicard, „Approaches to Tintoretto“, 2005; Provenienz: Michel Sicard.

In Ausschnitten:

"Quand il nous présente ses doges, ses dignitaires, le Tintoret nous ennuie. Il faut dire à sa décharge que ces patriciens ne s’amusaient guère et que personne ne les trouvait amusants. Mais nous avons nos idées faites : il faut que l’artiste nous divertisse avec l’ennui des autres ; peindre [un portrait, c’est démasquer le modèle. Nous n’ignorons pas que la République Sérénissime] // vieille chair, l’ambiguité d’un sourire trop serré, une insaisissable amertume, de lancer quelquefois une œillade à la postérité, [en un mot, de songer] // Quant à l’humour, il en est parfaitement dépourvu. Il a peint son doge avec un certain degré de conscience professionnelle qu’on a fixé d’avance en débattant du prix : voici [le bonnet, le manteau pourpre, la rangée d’hermine] [...] On ira de la substance et de sa texture, de son grain (couleur) à son essence (pesanteur) celle-ci nous montrera la dissolution des actes en gestes. Elle se dissoudra à son tour dans le temps objectif et nous passerons de l’instantané des hommes (gestes) aux durées complexes des choses (absorption du temps pratique par l’objet) lesquelles durées nous entraînent jusqu’aux force infinies de l’espace. Donc grain → Pesanteur → geste → arrêt du mvt humain par le temps → éclosion des durées spatiales → espace, c’est-à-dire extériorité. Les forces sont extérieures à l’homme. Expansion de la pesanteur. Un homme dans un champ de gravitation. L’espace comme pure tension d’extériorité engendre du coup la matière et la reprend la dissout en lumière. Dernier pas : lumière. [...] met en place les différents tableaux qu’il compte étudier : d’abord le Saint Marc délivrant un esclave, puis le Saint Georges terrassant le dragon (et sa comparaison avec l’œuvre de Carpaccio), puis la Crucifixion. À ce parcours correspondent des thèmes : le miracle, la pesanteur, le geste, le temps, l’espace (extériorité), la lumière [...]  Sujet imposé : les mécréants projettent de torturer un esclave chrétien, le Ciel s’émeut. Saint Marc pique une tête dans l’éther, coule à pic, et va briser, à cent mille brasses des étoiles, les instruments dans les mains des bourreaux ; montrer la stupéfaction des témoins. Le nu sera masculin, la foule enturbannée, le Saint ad libitum ; nombre des personnages : entre vingt cinq et trente, dimensions requises : un mètre soixante trois sur deux mètres quinze. Le Tintoret entre en loge, se met au travail, suit à la lettre ces prescriptions, produit un monstre scandaleux [...]"


Beschreibung mit übersetzten Ausschnitten:
* Im November 1957 veröffentlichte Sartre ein erstes Kapitel unter dem Titel `Le Séquestré de Venise` in `Les Temps modernes`, präsentiert als "Fragment einer Studie über Tintoretto, zu veröffentlichen bei Gallimard", 1964 gesammelt in Situations, IV (neue Ausgabe 2018 in Situationen, V); dann ein weiteres Fragment, `Saint Georges et le dragon`, in `L'Arc 1966`, 1972 gesammelt in Situations, IX. Andere Fragmente, insbesondere von Michel Sicard, erscheinen 1981 posthum in der Rezension `Obliques`, darunter `Saint Marc et son double` des vorliegenden Manuskripts. Nach der ersten Version von 1957 unternahm Sartre eine zweite Version seines Textes über Tintoret in Antibes 1961, so Simone de Beauvoir: "Sartre flüchtete sich in die Arbeit, mit so viel Raserei, dass er sie nicht mehr kontrollieren konnte: Er schrieb eine zweite Version seines Tintoret, ohne sich die Zeit genommen zu haben, die erste noch einmal zu lesen". Dieser Version von 1961 entspricht das vorliegende Manuskript. Nach dem existenziellen und politischen Tintoretto von 1957 studiert Sartre hier seine Malerei weiter. Nach dem Titel `The Sequestered of Venice` in der Mitte des einleitenden Flugblattes stellen die ersten vier Blätter einen fragmentarischen Text dar, der unveröffentlicht ​​blieb:
Wenn er uns seine Dogen, seine Würdenträger präsentiert, ärgert uns Tintoretto. Zu seiner Verteidigung muss gesagt werden, dass diese Patrizier keinen großen Spaß hatten und niemand sie amüsant fand. Aber wir haben unsere eigenen Ideen: Der Künstler muss uns unterhalten die Langeweile anderer, zu malen [ein Porträt ist, das Modell zu entlarven. Wir wissen nicht, dass die Serenissima-Republik] // altes Fleisch, die Zweideutigkeit eines zu knappen Lächelns, eine schwer fassbare Bitterkeit, manchmal einen Blick auf die Nachwelt werfen , [mit einem Wort, denken] // Was den Humor anbelangt, er ist völlig frei von ihm. Er malte seinen Dogen mit einem gewissen Maß an professionellem Gewissen, das im Voraus festgelegt wurde, indem er über den Preis debattierte: hier ist [die Kappe, der lila Mantel, die Hermelinreihe]". S. 5 trägt den Titel Einleitung: „Man wird von der Substanz und ihrer Textur, von ihrer Maserung (Farbe) zu ihrer Essenz (Schwerkraft) gehen, diese wird uns die Auflösung der Akte in Gesten zeigen. Sie wird sich ihrerseits auflösen in objektive Zeit, und wir werden vom Augenblicklichen des Menschen (Gesten) zu den komplexen Dauern der Dinge (Absorption der praktischen Zeit durch das Objekt) übergehen, deren Dauern uns zu den unendlichen Kräften des Raums ziehen, also Körnung → Schwerkraft → Geste → Anhalten des Menschen mvt by time → Schraffur von räumlichen Dauern → Raum, also Äußerlichkeit Kräfte sind dem Menschen äußerlich Ausdehnung der Schwerkraft Ein Mensch in einem Gravitationsfeld Raum als reine Spannung der Äußerlichkeit erzeugt sofort Materie und nimmt sie zurück löst sie in Licht auf. Letzter Schritt: Licht." Auf den Seiten 6 und 7 hat Sartre einen Gesamtplan seiner Arbeit gezeichnet, in dem er „die verschiedenen Gemälde aufstellt, die er zu studieren beabsichtigt: zuerst den Heiligen Markus, der einen Sklaven befreit, dann den Heiligen Georg, der den Drachen tötet (und sein Vergleich mit der Arbeit von Carpaccio), dann die Kreuzigung. Diesem Weg entsprechen Themen: das Wunder, die Schwerkraft, die Geste, die Zeit, der Raum (Äußerlichkeit), das Licht“ (M. Sicard). Dann folgt der Text mit dem Titel „Heiliger Markus und die doppelte Gabe“ mit dem Untertitel „I. Die unnütze Vorsichtsmaßnahme.“ Der Anfang zeigt den sehr persönlichen Ton Sartres in dieser Kunstschrift: „Aufgezwungenes Thema: Die Schurken planen, einen christlichen Sklaven zu foltern, der Himmel ist bewegt. Der heilige Markus sticht einen Kopf in den Äther, sinkt steil hinab und zerbricht die Instrumente in den Händen der Henker zu hunderttausend Faden von den Sternen; um das Erstaunen der Zeugen zu zeigen. Der Akt wird männlich sein, die Menge mit Turban, der Heilige ad libitum; Anzahl der Zeichen: zwischen fünfundzwanzig und dreißig, erforderliche Abmessungen: ein Meter dreiundsechzig auf zwei Meter fünfzehn. Tintoretto betritt die Loge, macht sich an die Arbeit, befolgt diese Vorschriften buchstabengetreu und bringt ein skandalöses Ungeheuer hervor. [...]"

Weitere Infos zur Person

Profession:
(1905-1980) French philosopher, playwright, novelist & political activist - one of the key figures in the philosophy of existentialism and phenomenology.

Year of Birth: 1905

Biography (AI generated)

Jean-Paul Sartre was a French philosopher, writer, and political activist. He is considered one of the most influential figures in 20th century philosophy, and is renowned for his works on existentialism and Marxism. He was born in Paris in 1905 to a well-off family, and studied philosophy at the renowned École Normale Supérieure. After graduating in 1929, he taught philosophy at various universities in France and wrote extensively on a variety of topics. In 1940, he was captured by the Germans during World War II and spent nine months in a Nazi prison camp. After the war, he became a prominent figure in the Parisian intellectual scene and a leading figure in the Existentialist movement. He also wrote several plays and novels, including the famous play No Exit and the novel Nausea.

Sartre's philosophical works focused on the concept of existentialism, which focuses on the idea that humans are completely free and responsible for their own choices and actions. He argued that life is meaningless and that individuals must create their own meaning through their actions and choices. He was highly critical of capitalism and the oppressive structures of society, and advocated for social change and freedom from oppressive systems. Sartre also wrote extensively on literature and art, and was a major influence in the development of French literature and culture. He was awarded the Nobel Prize in Literature in 1964, but declined the honor in protest of the Nobel Committee's acceptance of capitalism.

Sartre was a prolific writer and his works have had a profound impact on philosophy and literature. He wrote several influential books on existentialism, including Being and Nothingness and Existentialism is a Humanism. He also wrote several plays, novels, and essays, and was an important figure in the development of French literature and culture. His works are widely read and studied in universities and colleges around the world. His influence has been felt in many fields, from literature and philosophy to politics and culture.

Sartre was also an important political figure in France and was a vocal critic of the government. He was a leader of the student movement in 1968 and was an advocate for social justice and freedom of expression. He was an outspoken critic of the Vietnam War and an advocate for peace. He also wrote extensively on Marxism and was a major influence on the French left. His works had a major impact on the development of French socialism and communism.

Sartre passed away in 1980, leaving behind a legacy of philosophical and literary works that continue to influence people around the world. He was a major figure in the development of 20th century philosophy and literature, and his works have had a profound impact on the way people think and act. His works on existentialism and Marxism have shaped the way people think about freedom, justice, and oppression. Sartre's works continue to be read and studied in universities and colleges around the world, and his influence continues to be felt in many fields.

Jean-Paul Sartre was an influential figure in 20th century philosophy and literature, and his works continue to influence people around the world. He was a major contributor to the development of French literature and culture, and his works on existentialism and Marxism were highly influential. He was a vocal critic of oppressive systems and advocated for freedom and justice. His works continue to be read and studied in universities and colleges around the world, and his legacy continues to shape the way people think and act.

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