Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, eine Seite, 8,25 x 10,5 inch, `La Revolution Surrealiste`* Briefbogen, 2.02.1929, in französischer Sprache, an einen ungenannten Herrn, dem Breton den Erhalt von drei Schecks bestätigt, in schwarzer Tinte geschrieben und signiert "Andre Breton", zur Ausstellung attraktiv montiert (herausnehmbar) mit einer Photographie, die Breton in einer Porträtaufnahme zeigt (insgesamt 16,5 x 11,75 inch), mit sich überschneidenden Brieffalten, Stauchspuren, und vereinzelte kleine Einrisse an den Rändern wurden ausgebessert - in nahezu gutem Zustand.
"Cher monsieur,
j'ai grand plaisir à vous accuser réception des trois cheques que vous m`avez fait parvenir, 3000 francs puis 30.000 francs, et je n`ai attendu pour le faire que d`être à peu trés guéri d`une longue grippe.
Je vous remercie vivement et vous prie de croire à mes sentiments trés dévoués.
Andre Breton
[Liste der Rechnung]"
Übersetzung:
"Sehr geehrter Herr,
Es ist mir eine große Freude, den Erhalt der drei Schecks zu bestätigen, die Sie mir geschickt haben, 3000 Franken, dann 30.000 Franken, und ich habe nur darauf gewartet, ein wenig von einer langen Grippe geheilt zu sein.
Vielen Dank und hochachtungsvoll
Andre Breton
[Liste der Rechnung]"
*Das Manifeste du Surrealisme (Manifest des Surrealismus) ist ein 1924 und als Nachdruck um ein Vorwort ergänztes 1929 in Paris veröffentlichtes Manifest von Andre Breton. 1930 erschien das Second Manifeste du Surrealisme (Zweites Manifest des Surrealismus), nachgedruckt 1946. Ab 1962 wurden sie zusammen mit anderen Texten unter dem Titel Les Manifestes du Surrealisme veröffentlicht. Bretons Manifeste sind die intellektuellen Grundlagen des Surrealismus.
1924 verfasste er das Manifest des Surrealismus, in dem er Surrealismus als einen `reinen psychischen Automatismus` definierte: `Ich glaube an die künftige Auflösung dieser scheinbar so gegensätzlichen Zustände von Traum und Wirklichkeit in einer Art absoluter Realität, wenn man so sagen kann: Surrealität. Nach ihrer Eroberung strebe ich, sicher, sie nicht zu erreichen, zu unbekümmert jedoch um meinen Tod, um nicht zumindest die Freuden eines solchen Besitzes abzuwägen.` (Andre Breton: Erstes Manifest des Surrealismus, 1924)
1930 versuchte Breton im Zweiten Manifest des Surrealismus eine Neudefinition des Surrealismus als eine sozial-revolutionäre Bewegung: `Marx sagt, die Welt verändern. Rimbaud sagt, das Leben verändern.` - Der Surrealismus sei die Synthese dieser beiden Ideen, er bekannte sich zur `sozialen wie zur psychischen Revolution.` (Andre Breton: Zweites Manifest des Surrealismus, 1930)