Leo XIV: A Tough Nut for Autograph Collectors

Leo XIV: Ein harter Brocken für Autographensammler

Die Wahl von  Kardinal Robert Francis Prevost zum Nachfolger von Papst Franziskus im Jahr 2025 mag manche theologisch interessierte Beobachter überrascht haben – bei Autographensammlern löste sie jedoch Erstaunen und eine gewisse Verzweiflung aus. Nur selten hat ein neuer Papst so wenig Spuren in der Sammlerwelt hinterlassen wie Leo XIV. Aufgrund seiner Zurückhaltung, seiner überschaubaren Karriere und ungewöhnlich variierenden Unterschriften stellt er eine außergewöhnliche Herausforderung dar. Für viele Autographensammler hat der Name Prevost daher längst die Bedeutung eines „harten Brocken“ bekommen. 


Vor seiner Kardinalsernennung: Ein Phantom aus Peru

Bevor Robert F. Prevost am 30. September 2023 von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt wurde, war er eine nahezu unbekannte Figur – sowohl in kirchlichen Kreisen als auch in der Sammlerwelt. Er diente als Bischof einer kleinen und wenig prominenten Diözese in Peru, wo er nur wenige Jahre tätig war und durch keine nennenswerten öffentlichen Auftritte oder Schriften auffiel. Aus seiner Zeit als Diözesanbischof sind praktisch keine handschriftlichen Dokumente bekannt, die Eingang in Sammlungen gefunden hätten. 

Dies dürfte unter anderem daran liegen, dass die Region, in der Prevost wirkte, für Sammler verhältnismäßig schwer zugänglich ist. Peru, mit seiner geographischen Abgelegenheit und oftmals beschränkten Infrastruktur, ist generell kein Hotspot für internationale Autographensammler. Zudem war Prevost während seiner Zeit als Bischof offenbar sehr zurückhaltend gegenüber Anfragen, die über seine seelsorgerischen Aufgaben hinausgingen. Für Autographensammler ein fast „unmöglicher Fall“.

 

Die Kardinalsernennung: Erste Lichtblicke für Sammler

Mit seiner Ernennung zum Kardinal im Jahr 2023 änderte sich die Aufmerksamkeit zumindest in Ansätzen. Wie viele Sammler in der Szene, ergriff ein befreundeter Sammler selbst die Gelegenheit, Prevost in Rom rund um das Konsistorium persönlich zu treffen. Doch auch dort blieb er ein hartnäckiger Fall: Vor dem Konsistorium erklärte er mir mit Nachdruck, dass er „prinzipiell keine Autogramme gibt“. Diese klare Haltung setzte er konsequent durch, denn auf der Straße signierte er schlichtweg nicht. 

Erst später hatte er das Glück, doch noch zu zwei Unterschriften zu kommen. Dabei handelt es sich um zwei signierte Karten, die damals vor Ort einsammeln konnte. Eine dieser Karten gab später an einen anderen Sammler weiter. Beide Exemplare stellen in der Szene inzwischen begehrte Raritäten dar. Zudem konnte er im Nachhinein von einem befreundeten Sammler ein signiertes Foto erwerben, das Prevost später bei einer anderen Gelegenheit unterzeichnet hatte. 

Es ist bemerkenswert, dass Prevost sich als Kardinal zwar gelegentlich geschlagen gab und ab und an auf der Straße signierte, dies jedoch so selten und unregelmäßig geschah, dass man von einer echten Seltenheit sprechen muss. 

Die Herausforderung seiner Unterschriften: Starke Variationen

Eines der größten Probleme bei der Sammlung von Autographen des späteren Papstes ist die enorme Variabilität seiner Unterschriften. Bereits als Kardinal unterschrieb Prevost je nach Umständen recht unterschiedlich. Die Unterschiede sind dabei nicht nur eine Frage des Schreibtempos oder der Laune, sondern sie werfen durchaus Fragen zur Authentizität auf.

Der Sammler Martin Wolters  hatte das Glück folgende Unterschrift auf dem Postweg zu erhalten


 

Für Sammler ist dies eine zweischneidige Angelegenheit: Einerseits erhöhen solche Variationen die Begehrlichkeit der vorhandenen Exemplare, da sie unterschiedliche Facetten seiner Unterschrift darstellen. Andererseits erschwert es die Verifikation von Echtheiten bei später angebotenen Autographen erheblich. Fälschungen werden durch die inkonsistente Signatur einfacher – ein Problem, das sich bereits abzeichnet. 

Letzte Woche tauchten auf eBay zwei signierte Fotos von Prevost auf, angeboten von einem Verkäufer, der zuvor keine kirchlichen Autographen verkauft hatte. Diese Signaturen wurden von erfahrenen Sammlern schnell als höchst zweifelhaft eingestuft. Der Schwung der Buchstaben und die Gesamtstruktur passten nicht zu den bereits bekannten Vorlagen. 


**Die Karte (2023):** Diese Unterschrift wurde von Prevost persönlich während seines ersten Roms-Aufenthaltes als Kardinal geleistet. Das Schriftbild ist vergleichsweise geordnet, jedoch zeigt es bereits einen Hang zu ungleichmäßigen Buchstaben.  [F1] 

 

Unterschied zwischen "Leo", "Leonem" und "Leone" in Bezug auf die päpstliche Benennung:

(Offizielle Unterschrift als Papst Leo XIV)

Leo ist die offizielle Form des Namens auf Latein. Das heißt, wenn der Papst offiziell "Leo XIV." genannt wird, geschieht dies im Nominativ (Grundform).

Leonem ist die Akkusativform von "Leo" im Lateinischen. Diese Form wird verwendet, wenn der Name in einer bestimmten grammatikalischen Funktion steht, z. B. nach „Habemus Papam“. („Habemus Papam Leonem XIV.“ – „Wir haben einen Papst, Leo XIV.“)

Leone hingegen ist Italienisch und stellt die italienische Version des Namens dar.

 

Die Unterscheidung in der päpstlichen Signatur:

Die päpstliche Unterschrift wird oft in einer Mischung aus Form und Sprache verfasst, die bestimmte Traditionen und Zwecke erfüllt. Es ist jedoch üblich, dass die Signatur des Papstes in einer italienisierten Form geschrieben wird, da Italienisch die vorherrschende Umgangssprache im Vatikan und in der Umgebung ist.

Wenn also "Leone" in der Unterschrift erscheint, ist dies höchstwahrscheinlich die italienische Schreibweise des Namens. Selbst wenn Latein die offizielle Sprache der Kirche ist, wird die Signatur oft in einer Form geschrieben, die auch den italienischen Kontext widerspiegelt – vor allem, da der Vatikan geografisch in Italien liegt.

 

Warum sieht man auf der Unterschrift nicht "Leo"

Das hängt mit päpstlicher Tradition und der Tatsache zusammen, dass die Unterschrift manche Elemente in der Volkssprache enthält. Historisch gesehen gab es keine feste Regel, dass der Papst ausschließlich die lateinische Form des Namens in jeder Hinsicht verwenden muss. Oft wurde stattdessen eine lokale Sprachvariante bevorzugt.

Zum Beispiel:

In offiziellen lateinischen Dokumenten wird "Leo XIV" stehen.

In italienischen oder halbformellen Dokumenten könnte "Leone XIV" stehen.

Die Unterschrift steht an der Schnittstelle dieser beiden Kontexte – sie ist traditionell, aber auch auf Italienisch lesbar, da dies die Arbeitssprache vieler Mitarbeiter im Vatikan ist.


Das erste Gelegenheitssignatur von Papst Leo XIV hat vermutlich dieser Junge kurz nach der Papstwahl erhalten

https://www.instagram.com/reel/DJbe27MKrZi/?utm_source=ig_embed

 

Fazit: Geduld, Vorsicht und Expertise gefragt

Die Sammlung von Autographen von Papst Leo XIV ist eine der spannendsten, aber zugleich eine der schwierigsten Herausforderungen in der aktuellen Autographenszene. Die geographische Abgeschiedenheit seiner frühen Karriere in Peru, seine dokumentierte Zurückhaltung gegenüber Autogrammen und die auffälligen Variationen seiner Unterschrift machen es nahezu unmöglich, eine umfassende Sammlung anzulegen. 

Vor allem Fälschungen dürften in den kommenden Jahren ein Problem darstellen, da die Nachfrage nach seinen Unterschriften stetig wächst und Sammler oft bereit sind, hohe Preise zu zahlen. Unser Rat bleibt daher: Vertrauen Sie ausschließlich auf seriöse Quellen und lassen Sie sich einen klaren Nachweis der Provenienz vorlegen. Auch wenn dies Geduld und finanzielle Opfer erfordert, ist es der einzige Weg, um sicherzustellen, dass die Sammlung authentisch bleibt. 

Leo XIV mag für einen Papst als schwierigster Fall für Autographensammler gelten – doch vielleicht ist gerade dieser Umstand das besondere Geheimnis seiner Faszination.