Jongkind, Johan Barthold

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift, 1 1/2 Seiten (beidseitig beschrieben), 8,25 x 10,5 inch, Rotterdam, 18.06.1858, in französischer Sprache, an seinen Händler  Pierre-Firmin Martin* - u.a. seine Lebenslage und seine letzte Malerei betreffend, in dunkler Tinte geschrieben und signiert "Jongkind", zur Ausstellung attraktiv montiert (herausnehmbar) mit einem Profilbild von Jongkind (insgesamt 16,5 x 11,75 inch), mit sich überschneidenden Brieffalten, fleckig, einem kleinen Einriss (gegen Ende - vor der Ortsangabe `Rotterdam`), und leichten Gebrauchsspuren an den Rändern - in gutem bis ordentlichem Zustand. 

In Ausschnitten (übersetzt):

Jongkind bedankte sich für die Zusendung von hundert Franken und für seine schönen Erinnerungen, "weil ich, mein guter Martin, es so sehr brauchte, dass ich mich aufregte". Er hoffe, schnell wieder gesund zu werden, "und dass ich mich eines Tages unter meinen ehrlichen und fürsorglichen Freunden wiederfinden werde. Wie ich Ihnen sagte, dass ich seit dem Absenden meines letzten Gemäldes noch nicht gemalt habe, aber heute den Mut wiedergefunden habe, ein Gemälde zu beginnen, ist es ein Wintereffekt”. Er wird es Martin schicken, sobald es fertig ist, wahrscheinlich innerhalb von vierzehn Tagen. Er bereue es, nicht von seinem Freund Jans gehört zu haben, "aber ich schätze, er ist auf Reisen." Er endet, indem er dem Maler Cals seine Komplimente macht und ihm "einige Geschäfte" wünscht.

* Jongkind korrespondierte viel mit Martin, seinem Händler und Vertrauten. Zu dieser Zeit erlebte er eine schwierige Phase: Er hatte Paris verlassen, um in Holland zu leben, wo er bis 1860 eine einsame Existenz führen würde. Martin, der fast alle seine Produktionen von ihm kaufte und ihm aufrichtig helfen wollte, blieb somit seine einzige Verbindung zu Frankreich.